Geschichten rund um das Verlieben: Ob gewollt oder ungewollt, überraschend oder nicht – Alexandra Liebert versteht es, ihre Heldinnen in kleinen, unbeschwerten Geschichten auf spannende Art zusammenzubringen. Da sucht Cathy nur nach einem Job und findet die Liebe, Lisa sucht erholsame Ferien in San Francisco – und findet die Liebe, Carmen und Maria haben sich mit dem Auto verfahren, suchen den richtigen Weg und finden: die Liebe. Sie wollen jetzt wissen, wer noch alles die Liebe findet? Und welche Hürden dabei zu überwinden sind? Wir haben da einen kleinen Tip für Sie: Kaufen Sie doch einfach dieses Buch . . .
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Leseprobe:
Eckdaten | |
Format | Taschenbuch |
Seiten | 192 |
Leseprobe | »Ich Tarzan – du Jane.« Der alte Mann stieß ein krächzendes Lachen aus. Jane jedoch konnte sich nicht einmal ein höfliches Lächeln abringen – zu oft schon hatte sie diesen müden Witz über sich ergehen lassen müssen. »Danke«, antwortete sie höflich, als der Beamte ihr den Paß wieder reichte. »Der nächste«, rief er grimmig in die Menge, und Jane beeilte sich, von ihm wegzukommen. Dabei gab es überhaupt keinen Grund zur Eile, denn sie war wieder einmal viel zu früh am Flughafen. Als sie am Gate, an dem ihr Flug abgehen würde, angekommen war, saßen zu ihrer Überraschung bereits einige Passagiere neben dem Zugangsbereich zum Flugzeug. Jane war schon oft geflogen, und sie liebte es, vor dem Einsteigen die anderen Fluggäste zu beobachten. Erfahrungsgemäß würde sie einige Gesichter in ihrem Anschlußflug von New York nach Los Angeles wiedersehen. Los Angeles – beim Gedanken an ihren wohlverdienten Urlaub in der Sonne huschte ein Lächeln über Janes Gesicht. Anfangs war sie bei dem Gedanken, drei Wochen allein in einem fremden Land zu verbringen, etwas zusammengeschreckt. Doch die letzten Wochen waren, beruflich und auch privat, sehr anstrengend gewesen. Ihre Eltern setzten ihr mächtig zu, versuchten ihr die Vorzüge, die eine Ehe mit einem Mann mit sich bringe, durch stundenlange Gespräche und peinliche Verkupplungsversuche deutlich zu machen. Geschäftlich war Jane stets auf andere Leute angewiesen, mußte tun, was man von ihr verlangte. Nach einigen Tagen des Grübelns hatte ein Urlaub allein plötzlich verlockend gewirkt. Sie freute sich darauf, ihrem eigenen Zeitplan nachzugehen und keine Rücksicht nehmen zu müssen. Entspannt ließ sie sich in einen der Sessel sinken. Wenn sie viel Glück hatte, würde niemand neben ihr sitzen, und sie könnte es sich auf den zwei Sitzen am Fenster bequem machen, anstatt in einem engen Sitz krampfhaft mit einer fremden Person Small talk betreiben zu müssen. Nachdem sie alle Anwesenden kurz in Augenschein genommen hatte, kramte sie ihr Buch aus der Tasche und fing an zu lesen. Hin und wieder hob sie ihren Blick, um die neu Hinzugekommenen zu begutachten. Als der Flug nach New York endlich aufgerufen wurde, waren sämtliche Stühle besetzt, und einige Passagiere standen bereits vor dem Eingang. Jane steckte ihr Buch wieder ein und blickte bedrückt in die Runde. Da würde wohl kaum ein freier Platz in der Maschine sein. Jane hatte ihren Platz in einer der hintersten Reihen, durfte also als eine der ersten einsteigen. Als sie in ihrer Reihe ankam, war der Fensterplatz neben ihr noch frei. Sie verstaute ihre Tasche unter dem Sitz vor ihr und machte es sich dann, so gut das mit ihren langen Beinen ging, bequem. Ein gut gebauter Mann mit verschwitztem Hemd kam gerade den Gang entlang. »Bitte nicht«, flüsterte Jane leise, und ihr Gebet wurde prompt erhört, denn der Mann ging an ihr vorbei und nahm ein paar Reihen hinter ihr Platz. Als nächstes kam eine junge Frau mit einem kleinen Kind auf dem Arm auf sie zu. »Bitte nicht diese Nörgelei und dieses Schreien stundenlang«, bat Jane. Doch die Mutter war nur auf der Suche nach einer Stewardeß, da sie noch eine zweite Decke für ihre Kleine haben wollte. Jane lächelte über sich selbst. Wieso war sie nur so angespannt? Schließlich hatte sie Urlaub, und den würde sie sich auch durch einen unangenehmen Nachbarn während des Fluges nicht verderben lassen. Sie drehte ihren Kopf in Richtung Fenster und beobachtete das geschäftige Treiben auf dem Rollfeld. Wie schon so oft fragte sie sich, weshalb die Fenster in diesen Flugzeugen so klein waren. Sie genoß es so sehr, während des Fluges aus dem Fenster zu sehen, doch trotzdem ließ sie sich immer den Sitz daneben geben. Sie haßte es, eingequetscht in der Enge zu sitzen, und jedes Mal, wenn sie aufs Klo mußte, fragen zu müssen, ob sie mal eben aufstehen durfte. »Entschuldigen Sie, würden Sie mich bitte reinlassen?« Geistesabwesend blickte Jane wieder in den Gang neben ihr. Vor ihr stand eine Frau, etwa in ihrem Alter, und lächelte sie an. »Oh, Entschuldigung, ich war in Gedanken«, versuchte Jane zu erklären. Die blonde Frau wollte gerade ihren Rucksack über den Sitzen deponieren, besann sich dann aber doch eines Besseren. »Den lege ich besser unter den Sitz, dann muß ich Sie nicht ständig stören.« Jane war beeindruckt. Eine Frau, die nicht nur an sich selbst dachte – eine bessere Sitznachbarin konnte man sich ja gar nicht wünschen. Sie waren eine Stunde in der Luft, als Jane zum ersten Mal aufgescheucht wurde. »Entschuldigen Sie vielmals, aber ich müßte mal ganz dringend auf die Toilette.« Jane lächelte verständnisvoll und ließ die andere Frau vorbei. Eigentlich wollte sie ein paar Minuten stehenbleiben, um ihre müden Knochen etwas in Schwung zu bringen, doch der ständige Verkehr von Stewardessen machte dies unmöglich. Also ließ sie sich widerwillig auf ihren Sitz plumpsen. Die Sonne lachte hell durchs Fenster, als wollte sie Jane an ihre gute Urlaubslaune erinnern. Jane beugte sich ein wenig über den anderen Sitz, um besser aus dem Fenster sehen zu können. Es war eigentlich gar nichts zu sehen: Sonne, blauer Himmel und darunter eine Wolkendecke. Und doch hätte Jane stundenlang so ins Nichts starren können. Sie stützte sich mit der Hand auf dem anderen Sitz ab und spürte, wie ein warmer Schauer sie durchfuhr. Das Parfüm ihrer Nachbarin kitzelte sie in der Nase, und der Sitz war immer noch etwas angewärmt. Jane hatte ihr nachgeschaut, als sie zur Toilette ging. Und ihr hatte sehr gefallen, was sie da zu sehen bekam. Wenn sie sich unter anderen Umständen kennengelernt hätten, wäre Jane wahrscheinlich etwas zielstrebiger zu Werke gegangen. Aber was sollte es schon bringen, eine fremde Frau im Flugzeug anzubaggern? Nicht auszudenken, wenn sie ihr eine Abfuhr erteilen würde und sie dann noch stundenlang nebeneinander verbringen müßten. Aber auch ein Zeichen von Interesse würde Jane nicht wirklich zufriedenstellen. Was würde es schon bringen, die Telefonnummern auszutauschen? Man riefe sich ja doch nicht an, da der Zauber, der über den Wolken herrschte, auf dem Boden der Tatsachen sehr schnell verflogen wäre. Jegliche Annäherung war also von vornherein zum Scheitern verurteilt. Da spielte es auch gar keine Rolle, ob die andere nun auf Frauen stand oder nicht. Jane erspähte das Objekt ihrer Träumereien und wollte gerade vom Sitz aufstehen, als ihre Sitznachbarin sie sanft an der Schulter festhielt. »Darf ich Ihnen meinen Fensterplatz für ein paar Stunden überlassen? Ich werde wahrscheinlich sowieso gleich einschlafen, und Sie scheinen so fasziniert von dem Ausblick.« Jane mußte über die treffende Beschreibung schmunzeln. Sie hatte tatsächlich jede Möglichkeit genutzt, einen Blick aus dem Fenster zu erhaschen. »Das ist sehr nett von Ihnen. Es macht Ihnen auch wirklich nichts aus?« Jane zögerte noch etwas, doch die andere Frau deutete mit einem Lächeln auf den freien Sitz. Es wurde allmählich kühl. Jane zog die Decke noch etwas fester um sich. Ihr Geruch hing noch darin, denn sie hatten bei ihrem Platzwechsel die Sachen einfach liegenlassen. Die blonde Frau war tatsächlich wenige Minuten später eingeschlafen. Anfangs warf Jane hin und wieder einen verstohlenen Blick auf sie, doch inzwischen war sie mutiger geworden und musterte ihre Nachbarin minutenlang ungeniert. Das fremde Gesicht neben ihr glich dem eines Engels. Es sah friedlich und entspannt aus, eine blonde Strähne hing über der Stirn, und der Mund deutete ein zufriedenes Lächeln an. Janes Blicke wanderten tiefer, und sie stellte sich die Konturen, die leider durch die Decke verborgen waren, in ihrer Phantasie vor. Genüßlich ließ sie ihren Blick wieder nach oben wandern und verweilte bei allen interessanten Stellen mehrere Sekunden. Plötzlich setzte ihr Herzschlag einen Moment lang aus. Sie schaute direkt in zwei amüsiert blickende Augen. Wie lange wurde sie wohl schon bei ihren lüsternen Blicken beobachtet? Blitzschnell hatte sie ihre Fassung wiedergefunden. »Ausgeschlafen?« fragte sie so ausdruckslos wie möglich. »Ich habe gar nicht richtig geschlafen, nur etwas vor mich hingeträumt«, antwortete die Fremde. »Oh.« Jane fühlte sich ertappt und spürte, wie sie leicht errötete. »Ich heiße übrigens Anita«, lächelte die Frau. Jane stellte sich ebenfalls vor, wünschte sich dabei aber sehnlichst, im Erdboden zu versinken. Bei dem Gedanken daran, daß sie sich ein paar tausend Meter über dem Boden wünschte, darin versinken zu können, mußte sie schmunzeln. »Sie haben ein schönes Lächeln«, stellte Anita leise fest. »Möchten Sie wieder an ihren Fensterplatz?« Jane war das Kompliment unangenehm, da sie ohnehin schon verlegen genug war. »Oh, haben Sie sich etwa schon sattgesehen?« fragte Anita mit einem frechen Lächeln. Auch Jane war die Zweideutigkeit der Frage keineswegs entgangen. »Nein . . . also ja . . . ich meine . . . nein, eigentlich wollte ich nur . . . also, Sie wissen ja.« Sie hätte sich für ihr Gestotter selbst ohrfeigen können. Wütend über ihre Unfähigkeit, sich auszu¬drücken, atmete sie tief durch, nahm all ihre Sinne wieder zusammen und blickte Anita direkt in die Augen. »An manchen Sachen kann man sich einfach nie sattsehen.« »Danke«, flüsterte Anita verführerisch. Spätestens jetzt war Jane klar, daß Anita ihre Erkundungstour der Augen durchaus bemerkt hatte. Nach einigen Sekunden intensiven Augenkontaktes sprach Anita weiter. »Aber vielleicht möchten Sie wieder ihren Platz am Gang haben. Am Ende fühlen Sie sich noch von mir eingeengt.« »Ich würde Ihr Angebot gern annehmen und noch ein wenig hier sitzenbleiben.« Jane schmiegte ihren Kopf an die Lehne. Sie genoß die kleine Wortspielerei mit ihrer Sitznachbarin sehr. Anita drehte ihr den Kopf zu, so daß nur wenige Zentimeter ihre Gesichter trennten. »Ist mir auch lieber so. Denn auf diese Art kann ich sicher sein, daß Sie mir nicht davonlaufen.« Mit einem Lächeln auf den Lippen schloß Anita die Augen. |
Alexandra Liebert: Der Schlüssel zum Glück
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